Meissen Magdeburg Mammut Marathon

Hier mein Erfahrungsbericht vom 31. MMMM der am 3. und 4. Juni stattfand.

Da hieß es wieder paddeln, paddeln, paddeln, 243 Kilometer in 2 Tagen.

Die erste Strecke am Samstag ging von Meißen nach Elster, 120 Km, und die Strecke am Sonntag ging von Elster nach Magdeburg, 123 Km. D.h. früh aufstehen denn der Start am Samstag war um 06.00 und der Start am Sonntag um 05.00 angesetzt.

Zusammen mit meiner Crew sind wir Freitag am späten Nachmittag in Meißen angekommen.

Da wir auf der Elbe, Bundeswasserstrasse, unterwegs waren, musste noch schnell ein Name für mein Boot her. Also kurzerhand das Isolierband ausgepackt und mein Boot beschriftet.  

Die Organisatoren der Kanuvereine Meißen und Magdeburg haben für Verpflegung, Steaks und Würstchen vom Grill, Getränke, Frühstück am nächsten Morgen und den Transfer von Zelt etc. gesorgt, einschließlich Zeltplatz Buchung auf der Zwischenstation Elster.

Wir haben uns am Freitag natürlich noch mit anderen Paddlern ausgetauscht bei dem einen oder anderen Bier und das bei super Wetter. Da war ich noch optimistisch was das Aufstehen am Samstag anging.

Das Wecken, 04.45 morgens, war dann alles andere als schön, da habe ich den Entschluss gefasst, ein Start am Sonntag um 05.00 fällt aus, zumal das Thermometer 2°C anzeigte. Zu diesem Zeitpunkt waren die ersten Paddler schon auf der Strecke unterwegs. 

Für mich galt es erstmal wach werden und frühstücken, dann noch schnell das Zelt abgebaut, Verpflegung im Boot verstaut und 5.50 war ich dann auch auf der Elbe unterwegs.

Bei diesem Mammut Marathon ging es nicht um Zeiten, sondern ums ankommen und wie man sich auf das lange sitzen im Boot, ca. 12-13 Stunden, vorbereitet hat.

Jedenfalls war ich kurz nach Sonnenaufgang unterwegs und dass bei bestem Wetter.

Nach 3 Stunden paddeln und 40 Kilometer später habe ich erstmal für eine kleine Pause angehalten. Hier war die Elbe noch relativ flott unterwegs. Da es nicht um Zeiten ging, habe ich zwischendurch die Zeit und die Ruhe genutzt um auch Bilder mit dem Handy zumachen. Das paddeln ging sehr gut von der Hand und ich rechnete schon mit einer Zeit unter 10 Stunden, das sollte sich aber auf den letzten 20 Kilometern noch ändern.

Vorbei ging es an Städten wie Riesa, Belgern und Torgau, wo auch das Mittagessen geplant war. Hier musste allerdings das Boot aus dem Wasser gehoben werden, so dass ich mich gegen ein Mittagessen entschieden habe zumal ich gerade einen guten Lauf hatte. Mittag habe ich dann ca. 15 Km später, an einem kleinen Sandstrand, gemacht. Ich wollte ja auch eine schöne Zeit auf und neben dem Wasser haben.

An der Gier-Seilfähre in Pretzsch musste ich kurz halten, weil diese gerade auf der anderen Seite war und Fahrzeuge und Personen aufnahm. Anschließend ging es auf die letzten Kilometer bis zum Kanuverein Elster.

Die Sonne trieb das Thermometer auf ca. sonnige 25°C und 100 Kilometer waren fast geschafft. Ab diesem Zeitpunkt knickte meine Leistungskurve ein und so erreichte ich das Zwischenziel, den Kanuverein Elster, gegen 16.35. Somit habe ich die ersten 120 Kilometer in 12 Stunden geschafft.

Dann erstmal duschen und essen, und Dank meiner Crew wurde ich sehr gut verpflegt. Zum Abend noch schnell das Zelt aufgebaut und dieses Mal krabbelte ich früher in meinen Schlafsack.

Am Sonntag war die Nacht wieder gegen 04.45 zu Ende. Diesmal wurde mir das Frühstück im Crew eigenen Wohnmobil gemacht. Dann wieder Zelt abbauen und das Boot beladen, es sollte wieder ein warmer Tag werden.

Gut gelaunt und hoch motiviert ging ich gegen 05.55 auf die Elbe mit dem Ziel im Kanuverein Magdeburg, 123 Kilometer, anzukommen. Dieses mal ließ ich es ruhig angehen. Der erste kurze Stop war bei Coswig , hier musste ich wieder an einer Gier-Seilfähre warten. Während der kurzen Wartezeit an der Fähre habe ich mich mit Bananen gestärkt. Das Wetter war wieder super, d.h. viel Sonne, also auch auf den Sonnenschutz achten.

Zwischen durch traf ich auch auf andere Paddler und man fuhr eine kleine Zeit / Strecke zusammen. Hierbei wurden, unter anderem, auch Erfahrungen über die Strecke ausgetauscht, bis man wieder allein paddelte, weil das Tempo ein anderes war oder eine Pause eingelegt wurde.

Mittag war nach ca. 75 Kilometer beim Kanuverein Aken. Zu meiner Überraschung traf ich dort meinen Bruder samt Familie und einem Freund, mit dem ich hier ein Treffen ausgemacht hatte. Der Kanuverein hatte eine Gulaschsuppe vorbereitet. Anschließend noch ein kurzer Schwatz und es ging wieder auf die Strecke / Elbe, ich wollte ja auch ankommen.

Bis hier hin war ich gut unterwegs und jetzt hieß es, auf die letzten 48 Kilometer.

Die Umgebung hatte sich gegenüber dem Vortag deutlich verändert. War die Böschung ab Meißen recht hoch und steinig, war es ab Elster ganz anders. Hier war die Elbe etwas breiter, die Böschung relativ niedrig und zwischen den Buhnen viel mehr Sand. Das paddeln gefiel mir hier besser, obwohl die Elbe langsamer wurde.

Nachdem ich die Fähre bei Barby passiert hatte und ich dachte es wären noch 25 Kilometer, habe ich bemerkt, dass ich mich verrechnet hatte und ich statt 25 nun doch noch 31 Kilometer paddeln musste. Meine Laune trübte sich umgehend, denn gefühlt fließt die Elbe hier rückwärts. 

Die nächste Stadt war Schönebeck, immer noch min. 15 Kilometer bis zu Ziel. Dann kam ich an Wasserski Strecken vorbei wo es doch recht laut und auf Grund der Motorboote auch wellig wurde.  Jedenfalls waren die letzten 5 Kilometer die anstrengendsten, weil ich die Arme kaum noch hochheben konnte.

Endlich nach knapp 13,5 Stunden war das Ziel in Sicht, der Abzweig zur alten Elbe. Die letzten 100m durch seichtes Wasser bis zum Kanuverein Magdeburg, wo ich von meiner Crew, einem Kumpel und meiner Mutter, welche extra angereist war, riesig empfangen wurde. Das aussteigen bekam ich noch allein hin, das Boot aber aus dem Wasser zu heben war für mich nicht möglich.

Mein Fazit am nächsten Tag, es war anstrengend aber auch ein schöner Marathon, wenn auch mit kleineren Blessuren, aber bei optimalen Bedingungen.

Eric Wolfram

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